25. Oktober 2024
Mit VDC das Potenzial der Digitalisierung im Bauwesen besser nutzen
Nora Dainton
Professor and Head of MSc FHNW in Virtual Design and Construction, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW
CARTE BLANCHE

Die Digitalisierung in der Baubranche scheint die Umsetzung von Bauprojekten nicht wirtschaftlicher zu machen. In innovativen Bau-Kreisen hat sich jedoch Virtual Design and Construction (VDC) in den letzten Jahren als zielführendes Rahmenwerk für komplexe Bauprojekte bewährt. Nun braucht es noch mehr Fachexpert:innen, die mit VDC-Wissen ausgerüstet an eine Zukunft der Baubranche denken, die effektiv und effizient ist.

Stagnierende Produktivität und Digitalisierung in der Baubranche

Die Baubranche kämpft seit langem mit einer stagnierenden Arbeitsproduktivität. Dies legen u.a. die Auswertungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO, 2019) offen. Die Digitalisierung ist in der Baubranche durch Integration von diversen Tools und Technologien seit einigen Jahren in Gang, scheint aber keine Abhilfe zu schaffen. Liegt es an der steigenden Komplexität von Projekten oder an der Art, wie diese abgewickelt werden?

VDC als Lösungsansatz für Effizienz und Komplexität

Das Framework Virtual Design and Construction bietet sowohl für die Bewältigung der Komplexität wie auch für eine effizientere Abwicklung eine Lösung an. VDC denkt das Digitale Planen, Bauen und Bewirtschaften unter Verwendung von digitalen Bauwerksmodellen und immer in Kombination mit geeigneten Organisations- und Prozessformen (Home | VDC Glossar – fhnw.ch). Über diese sozio-technische Denkweise hinaus ist die integrierte, gleichzeitige Bearbeitung aller Anspruchsgruppen eines Bauprojektes zentral. VDC macht sich durch diese Art der Abwicklung von Bauprojekten das Potenzial der Digitalisierung effektiver zu nutzen.

Pioniere in der Praxis und Ausbildungsangebote im Bereich VDC

Innovative Vorreiterfirmen gleisen Projekte mit VDC auf, um den Terminplan und das Budget nicht zu sprengen und Kunden wie auch Projektziele im Auge zu behalten. So schreibt sich AFRY auf die Fahne, neue Projekte entlang des VDC abzuwickeln. Thermoplan packt mit dem Grossprojekt «Unique» die Chance von neuen Technologien in Kombination mit passenden Prozess- und Organisationsformen. Auch Siemens setzt auf VDC und bildet entsprechend Mitarbeitende aus. Wir sind vielleicht doch auf gutem Wege. Jedoch braucht die Baubranche noch mehr Menschen, die über die Grenzen ihres Fachbereichs hinaus denken, für Wert und Potenzial von Zusammenarbeit einstehen und VDC-Wissen und VDC-Erfahrung mit in Bauprojekte einbringen.

Hier können wir vom Institut Digitales Bauen FHNW unterstützen. Neben einem breiten Weiterbildungsangebot rund um VDC bieten wir ein massgeschneidertes Masterstudium an: Im Master of Science FHNW in Virtual Design and Construction (MSc FHNW VDC) lernen die Studierenden nicht nur Elemente von VDC kennen, sondern erproben die interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Einsatz von digitalen Tools direkt an aktuellen Fragestellungen aus der Praxis. Wir bieten somit das passende Mindset, die notwendigen Werkzeuge und Methoden wie auch ein Übungsfeld, um die Transformation der Baubranche aktiv mitzugestalten.

Studierende berichten: Warum hast du den Master-Studiengang Virtual Design and Construction gewählt?

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