18. September 2018
Experiment Anwil – ein Dorf elektrisch unterwegs
Christa Maggiolini
Projektleiterin, IEU Kommunikation AG
UNSER SCHAFFEN

Die Energiestrategie 2050 sieht eine Zukunft mit erneuerbaren Energien und eine Reduktion des Energieverbrauchs vor – doch wie klappt das im Alltag? Und was ist die Rolle der Energieversorger in einem dezentralen Energiesystem mit 100% Elektromobilität? Antworten auf diese Fragen suchte ein einzigartiges Experiment der EBL, welches vom 10. – 15. September 2018 in der Baselbieter Gemeinde Anwil durchgeführt wurde. Wir unterstützten die EBL bei der Medienarbeit und der Durchführung des Podium-Anlasses.

Während des Experiments wechselten möglichst viele Bewohner von Anwil von ihren konventionellen Benzin- oder Diesel-Fahrzeugen auf Elektroautos, E-Motorräder oder E-Bikes und lebten die Zukunft der Elektromobilität vor. Insgesamt nahmen über 60 % der Haushalte an diesem Experiment teil und rund 142 E-Fahrzeuge waren auf den Strassen von Anwil unterwegs.

Damit Schlussfolgerungen gezogen werden konnten, wurden die Auswirkungen des E-Mobility-Experiments vom Stromnetz kontinuierlich aufgezeichnet. Ein spezielles Ladestationenkonzept mit Hightech-Schnellladern wurde vor Ort installiert. Nebst dem Einsatz von Elektrofahrzeugen wurden ausserdem im Dorf Energieberatungen für effizientes Nutzungsverhalten durchgeführt und eine ganze Reihe weiterer Aktivitäten angeboten. Alle Informationen zur Woche finden sich online unter www.ebl.ch/anwil.

Medienkonferenz gemeinsam mit Kantonsregierung

Zum Start der Experimentwoche am Montag, 10. September 2018, präsentierte die EBL das Konzept und alle Aktivitäten in einer Medienkonferenz in Anwil. Zusammen mit Marcel König, Gemeinde-Vizepräsident von Anwil, und Sven Cattelan, CEO der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung, informierte die EBL über die Idee, die Rahmenbedingungen sowie die Chancen und Herausforderungen dieses Projekts. Tobias Andrist, CEO der EBL, sprach unter anderem über die Anforderungen eines Energieversorgers und die Notwendigkeit von erneuerbaren Energien, die zur Umsetzung der E-Mobilität notwendig seien.

Regierungsrätin Sabine Pegoraro (FDP) richtete im Namen des Kantons Basel-Landschaft ein Grusswort an die Medien und betonte den Bedarf an Weiterentwicklung in Sachen E-Mobilität, insbesondere die Bereitstellung der dazu benötigten Infrastruktur. Die Medienmappe mit allen Informationen zum Experiment Anwil ist online verfügbar: www.digitale-medienmappe.ch/experiment-anwil

Die Smart-Home-Challenge

Als eines der Highlights der Woche traten zwei Familien in einem Energieeffizienz-Wettbewerb gegeneinander an. Beide Familien fuhren für das Experiment ein E-Auto der Marke Tesla und wurden mit einer Ladestation von e-Mobility der Elektro Material AG, einem Batteriespeicher und einem modernen Energiemanagement von smart-me AG ausgestattet. Anlässlich der Podiumsdiskussion am Freitag, 14. September wurde die Gewinnerfamilie gekürt. Nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen sparte die Familie Santoro mit 68% knapp mehr Energie im Vergleich zum Vorjahr ein, als die Familie Baumgartner mit 65%. Aufgrund des knappen Resultats durften schlussendlich beide Familien die Energieinstallationen behalten.

Impressionen aus der Experiment-Woche in Anwil

EBL Podium «Energiezukunft der Schweiz» — die Resultate

In der Podiumsdiskussion am Freitag, 14. September 2018, diskutierten Politiker und Experten zusammen mit den Einwohnern von Anwil die Ergebnisse aus dem Experiment und die Erwartungen an die Energiezukunft der Schweiz. Die Anwiler, die auf ein Elektrofahrzeug gewechselt hatten, legten zusammen 27’341 km zurück. Dank dem umweltfreundlichen Strom wurden – im Vergleich zu den Benzin- und Dieselfahrzeugen, die normalerweise unterwegs sind – total 3.8 Tonnen CO2-Emissionen eingespart. Würden alle Haushalte von Anwil ab sofort mit ihrem Erstfahrzeug auf elektrisch umsteigen, könnten so pro Jahr 880 Tonnen CO2-Emissionen reduziert und Treibstoffgebühren von 320'000 CHF eingespart werden.

Blackout blieb aus

Das Stromnetz blieb trotz eines zusätzlichen Stromverbrauchs von +8.5% sowie Lastspitzen von +100% stabil. Die während der Woche benötigte Energie konnte dank den 27 Photovoltaik-Anlagen in Anwil und der sonnigen Woche mit erneuerbarer Energie gedeckt werden.

Tobias Andrist, CEO der EBL, zieht Bilanz: «Wir haben die technische und organisatorische Integration der Elektromobilität erfolgreich geprobt.» Alle drei beteiligten Partner, die Initiantin EBL, die Basellandschaftliche Gebäudeversicherung und die Gemeinde Anwil haben durch die intensive Auseinandersetzung mit der Technologie im Alltag und in der Prävention sehr viel gelernt. Hürden wurden abgebaut und nachhaltige Erkenntnisse werden bald umgesetzt. Gemeinde-Vizepräsident von Anwil, Marcel König, ist überzeugt: «Das Energiebewusstsein der «Ammeler» ist mit dem Experiment stark gewachsen und wir sind bereit für weitere spannende Projekte gemeinsam mit der EBL.»

E-Mobility Fest als krönender Abschluss

Ganz im Sinne der Elektromobilität wurde am Samstag, 15. September ein grosses E-Mobility Fest gefeiert. Gross und Klein und verschiedenste Akteure dieses Experiments feierten zusammen einen gelungenen Abschluss des Experiments und erlebten Elektromobilität ganz persönlich – mit einem bunten Eventprogramm inklusive Solar-Modell-Rennen, einem E-Fun-Park, einem gratis Konzert von Luca Hänni und vielen Ammeler Marktständen.

KOMMENTARE (2)
  • Schaub maya id 97 09.09.2018, 21:14

    Km stand sonntag, 9.9.
    37058

    • Fabian Cortesi 09.09.2018, 22:04

      Liebe Frau Schaub

      Vielen Dank für Ihren Eintrag mit dem heutigen Kilometerstand.

      Für die Eingabe dieser täglichen Info der ExperimentteilnehmerInnen haben wir hier ein Formular vorbereitet: http://www.ieu.ch/experiment-anwil.

      Gerne haben wir Ihre heutigen Angaben dort bereits eingetragen. Bitte tragen Sie ab Morgen Ihre Angaben direkt im Formular ein. Vielen Dank!

      Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

      Freundliche Grüsse
      Fabian Cortesi

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