22. Februar 2023
EU-Nachhaltigkeits-Richtlinie wirkt auch auf Schweizer Unternehmen
Rüdiger Senft
Leiter ESG Strategic Advisory D-A-CH, SLR Consulting
CARTE BLANCHE

Um mehr Transparenz zu Nachhaltigkeitsrisiken für Investoren, Kunden und die Gesellschaft zu schaffen, erweitert die EU die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen. Auch Schweizer Unternehmen, die in der EU einen Nettoumsatz von über 150 Mio. Euro erwirtschaften und dort mindestens eine Tochtergesellschaft oder Zweigniederlassung haben, sind ab 2025 von der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU betroffen.

Vier Tipps zur Vorbereitung

1. Integrieren Sie Nachhaltigkeit in Ihre Unternehmensstrategie!

Auswirkungen des Klimawandels können ein Risiko für ihren geschäftlichen Erfolg darstellen. Genauso kann das frühzeitige Erkennen von Nachhaltigkeitstrends in der Gesellschaft Chancen bieten etwa durch mehr Umsatz mit „grünen“ Produkten. Erweitern Sie Ihr unternehmerisches Zielsystem bewusst um Nachhaltigkeitsaspekte.

2. Beginnen Sie mit den wesentlichen Themen!

Mit einer Wesentlichkeitsanalyse identifizieren Sie sowohl die Auswirkungen der Umwelt und Gesellschaft auf Ihr Geschäftsmodell als auch die Auswirkungen Ihrer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft („Doppelte Wesentlichkeit“). Priorisieren Sie und beginnen Sie schrittweise, mit den relevantesten Themen zuerst.

3. Setzen Sie sich Ziele und beginnen Sie mit dem Messen!

Setzen Sie pro Thema spezifische, messbare, ambitionierte, realistische und terminierte (SMART) Ziele. Jedes dieser Ziele messen Sie anhand von Indikatoren. Bei Egal ob es sich dabei um Tonnen CO2-Emissionen, das Verhältnis der Bezahlung zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten oder die die Anzahl von Kundenbeschwerden handelt. Nachhaltigkeit hat viele Dimensionen. Diese effektiv zu steuern gelingt nur mithilfe von eindeutigen Kennzahlen. 

4. Berichten Sie freiwillig, regelmäßig und transparent!

Nachhaltigkeitsinformationen werden auch unabhängig von Regulierung immer wichtiger. Starten Sie freiwillig und berichten Sie regelmäßig einmal im Jahr über Ihre wesentlichen Nachhaltigkeitskennzahlen. Scheuen Sie sich nicht, auch über Probleme bei der Umsetzung und verfehlte Zwischenziele zu berichten. Transparenz schafft Glaubwürdigkeit und lädt zum Dialog ein. Nutzen Sie dies, um aktiv mit ihren Stakeholdern in Kontakt zu treten.

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